Kamera im Praxistest: Bildgenuss mit Top-Modulen
Ok, hier ist der Deal. Ich habe mich bereits auf die Kamera-Upgrades für das Fairphone 3 gefreut, als sie noch in der Konzeptphase steckten. Das Konzept fasziniert mich einfach: Wir, dieses kleine niederländische Unternehmen, das sich gegen alle Konventionen und Trends stellt, die die “Big Dogs” dieser Branche im vergangenen Jahrzehnt etabliert haben. Immer kürzere Lebenszyklen für Smartphones, kleinste technische Innovationen, die uns als gewaltige Errungenschaften verkauft werden – alles nur wegen der Fixierung auf technische Spezifikationen. In den letzten Jahren haben wir “Innovation” in Reinform erlebt, während der Trommelwirbel der Veröffentlichungen und Enthüllungen immer schneller wurde.
Kleine Änderung, großes Statement
Die rasante Sequenz dieser Innovationen hat uns zu dem Punkt geführt, an dem das nächste Großereignis immer schon an der nächsten Ecke wartet. Der Wettstreit um immer schmalere Ränder, klappbare Displays und die meisten Kameras ist in vollem Gange. Versteht mich nicht falsch: Viele Hardware-Upgrades finde ich durchaus interessant, aber ist die funktionale Verbesserung der Flaggschiffe wirklich groß genug, um zu rechtfertigen, dass wir Smartphones immer mehr als Wegwerfware sehen? Ich erwarte darauf keine Antwort, die Frage ist rein rhetorisch.
Zurück zu den neuen Kameras und meiner Begeisterung. Mich begeistert, dass sie ein Statement gegen die Wegwerfmentalität in dieser Branche sind. Mich begeistert, dass die Modularität über das Reparieren hinausgeht und ich freue mich über das Versprechen eines verbesserten Nutzererlebnisses für mein “altes” Smartphone. Nun musste ich die Kameras nur noch testen. Kleine Anmerkung: Ich bin begeisterter Fotograf und fotografiere normalerweise mit meiner Full-Frame-Spiegelreflexkamera. Daher habe ich die Herausforderung angenommen, vier Wochen lang ausschließlich meine aufgerüstete Fairphone 3 Kamera zu verwenden und sie auf Herz und Nieren zu testen.
Die neuen Kameras im Praxistest
Lasst uns also kurz auf unsere “Kameramodul-Upgrade”-Seite schauen und die Infos gemeinsam analysieren. Die erste konkrete Verbesserung soll die Kombination aus einem größeren Sensor, intelligenter Szenenerkennung und einem höheren Dynamikbereich sein. Cool, das bedeutet, dass mehr Licht eingefangen werden kann, die Software beim Suchen nach der idealen Einstellung hilft und die Farben detailgetreuer wiedergegeben werden. Darüber hinaus nutzt der neue 48MP-Sensor eine Technologie namens “Pixel-Binning”, um die Leistung der Hauptkamera bei schlechten Lichtverhältnissen zu optimieren. Bei Szenen mit wenig Licht soll der Sensor möglichst viel Licht einfangen. Dank der Kombination von 4 Pixeln zu einem Superpixel wird die Lichtempfindlichkeit um das Vierfache erhöht, so dass wir in den meisten Szenen eine helle und scharfe 12MP-Aufnahme erhalten sollten.
Die nächsten zwei Verbesserungen sind schwer anhand von Aufnahmen zu zeigen. Es geht um den schnelleren Autofokus und die “Null-Auslöseverzögerung”, die das Fotografiererlebnis mit dem Fairphone 3 verbessern und bei spontanen Schnappschüssen helfen sollen.
Ich bin kein Fan von Selfies, aber diesem Test zuliebe habe ich eines gemacht, damit ich sehen kann, was dieser neue 16MP-Sensor hinsichtlich Details und Farben leistet.
Ein Monat meines Lebens durch die Linse unserer neuen Kameramodule
Ich bin weder ein Experte, noch behaupte ich, alle technischen Details zu kennen. Ich habe einfach Freude am Fotografieren und brauche eine ausbalancierte Kamera, auf die ich mich verlassen kann – viele von euch können das bestimmt nachvollziehen. Nachfolgend findet ihr eine Auswahl meiner Lieblingsfotos der letzten Wochen, so dass ihr einen realistischen Eindruck bekommt, was jeder Hobbyfotograf mit dieser Kamera zustande bringen kann. Die Aufnahmen sind alle im jpeg-Format – direkt aus der Kamera auf’s Papier. Kein Zoomen, kein Schneiden, kein Bearbeiten; abgesehen von einer gelegentlichen, automatischen Optimierung durch Android 10.
Ich habe mich bemüht, herausfordernde Szenarien zu finden, um die Grenzen des Sensors zu testen, während ich gleichzeitig nach Aufnahmen gesucht habe, die ich auch mit meiner Spiegelreflexkamera machen würde: Starke Kontraste, dunkle Schatten, helle Objekte sowie farbintensive Aufnahmen bei Dämmerlicht und Gegenlicht. Ich lasse die Fotos einfach für sich selbst sprechen – bilde dir selbst ein Urteil!
Szenen mit wenig Licht
HDR-Aufnahmen
Nahaufnahmen
Und das obligatorische Selfie
Da du nun gesehen hast, was ich bisher aus der Kamera herausgeholt habe, bin ich neugierig auf deine Erfahrungen. Ich würde gerne deine Lieblingsfotos sehen! Du kannst sie mit uns unter #shotonfairphone auf Instagram und Twitter teilen. Solltest du Fragen zu den Kameras haben, kannst du sie gerne in den Kommentaren stellen. Ich werde sie im Forum beantworten.